Dienstag, 10. Oktober 2017
der Spiegeltrinker
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Der Alkoholismus ist alt und männlich!

Der Spiegeltrinker genießt den Alkohol auf den ganzen Tag verteilt, ohne dass er einen Rausch bekommt. In Österreich sagt man dazu: „Er steht (leicht) im Öl!“

Der Opa steht auf, isst das Frühstück, trinkt dem Kaffee. Nachher ist er grantig über das, was er in der Zeitung gelesen hat. Er regt sich über die blöden Zeitgenossen auf, da braucht er ein Bier, um sich wieder abzuregen. Eigentlich braucht er noch eines, aber er will es nicht übertreiben.

Am Vormittag fährt er einkaufen, kommt in den Supermarkt, zum Bäcker und in die Trafik, die Rauchwaren sind unverzichtbar.

Mittags stellt ihm seine Frau ein Schweins-Kotelett mit Beilagen auf den Tisch. Dazu trinkt er ein weiteres Bier, das erleichtert das Schlucken, das wäre speziell beim trockenen Rindfleisch von Bedeutung.

Am Nachmittag schreibt er in seinem Blog, schließlich muss er als „Senfzugeber“ aller Welt mitteilen, welche bedeutenden Erkenntnisse er aus den aktuellen Ereignissen gewonnen hat.

Anmerkung: Wenn er am Nachmittag einen Alko-Test machen müsste, wäre sein Gehalt garantiert unter 0,5 Promille. Das ist so bei Leuten, die den Alk gewohnt sind.

Zum Abendessen isst er eine „gebrödelte Jause“ - kalten Kümmelbraten, aufgeschnittene Göttinger Wurst, Camembert und 2 gekochte Eier. Dazu braucht er ein weiters Bier, das muss so sein.

Zu den Abendnachrichten im Fernsehen trinkt er ein viertes Bier. Das bewirkt einen entspannten Schlaf.

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Insgesamt hat der Mann 4 Bier getrunken, das sind etwa 900 kcal, und mehr als 2.000 kcal gegessen. Da wundert sich der Doktor nicht mehr, wenn der Opa einen Bierbauch, eine Fettleber, hohen Blutdruck und Diabetes hat.

http://www.nachrichten.at/nachrichten/gesundheit/Neue-Volkskrankheit-Fettleber;art114,2679089

Dazu kommt noch, dass der Opa kaum Bewegung macht. Irgendwann in den 60-er Lebensjahren merkt er, dass es ganz schnell mit ihm bergab geht. Dann kann er das Ruder noch herumreißen – oder er ignoriert die Warnsignale des Körpers.

Wenn er sein Fehlverhalten fortsetzt, gleitet der alte Mann in einen Dämmerzustand, der von der Demenz nicht weit entfernt ist. Er bekommt ein „Schlagl“ = leichter Schlaganfall infolge Mangeldurchblutung im Gehirn. Einige Wochen später gibt er seinen Löffel ab!

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