Freitag, 8. September 2017
der "dampfige" Ackergaul
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Quelle: hanshochheim.com
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Vor 80 Jahren zogen die Roma mit dem Planenwagen durch Mitteleuropa. Mein Großvater bewirtschaftete einen Bauernhof in exponierter Lage, so kamen sie immer wieder bei ihm vorbei.

Die Roma-Frauen waren wegen ihrer Kleptomanie berüchtigt. Die Männer konnten Scheren schleifen, Regenschirme reparieren und Pfannen flicken. Diese Dienstleistungen wurden von den Bauern gerne angenommen, damals war der Lohn für diese Arbeit noch erschwinglich.

Die Roma handelten auch mit Teppichen und mit Pferden. Mein Großvater hatte einen „dampfigen“ Ackergaul; mit dieser Krankheit ist das Pferd nicht mehr für die schwere Arbeit auf dem Bauernhof geeignet, eigentlich ist das ein Fall für den Metzger.

Die Roma ließen sich das Pferd vorführen und wollten es um billiges Geld kaufen. Mein Großvater dachte sich, wenn die Roma das Pferd haben wollen, kann es nicht so krank sein. Er fragte nach, was man da tun könne. Die Männer sagten, er solle jeden Tag am Morgen mit dem Pferd durch das taufrische Gras in der Wiese gehen, so wird das Pferd wieder gesund. Mein Großvater gab ihnen ein gutes Trinkgeld und tat, wie ihm geraten worden ist. Tatsächlich wurde das Pferd vom „Dampf“ geheilt.

Korrekt geschrieben: Dämpfigkeit = Lungenemphysem des Pferdes

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