Montag, 6. November 2017
die Explosion
decordoba, 11:48h
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Es war in den 1970-er Jahren – ich hatte gerade Spätschicht – als ein dumpfer Knall unsere Fabrik erschütterte. Die Fenster in unserem Gebäude, die nicht verriegelt waren, wurden durch die Druckwelle aufgerissen.
Es dauerte nicht lange, bis die Betriebsfeuerwehr mit allen Einsatzfahrzeugen und mit der Ambulanz ausgefahren ist. Wir konnten unseren Arbeitsplatz nicht verlassen, so blieb für uns vorerst unklar, was passiert ist.
Eine andere Fabrik – die in 300 Metern Entfernung stand – wurde durch eine Explosion zerstört. Alle Fenster wurden samt Rahmen aus der Mauer gerissen und auf die Straße hinunter geschleudert. Die Glasscherben flogen bis zu 100 Meter weit (*)
Glücklicherweise wurde durch die Explosion niemand verletzt. Alle 5 Schichtarbeiter und auch der Meister hatten die laufende Produktionsanlage verlassen und sich in den Gefolgschafts-Raum begeben, um einen Kaffee zu trinken.
Einer der Schichtarbeiter hatte eine Destillation angefahren, um Benzin als Lösungsmittel über Kopf ab_zu_destillieren. Er hatte vergessen, das Kühlwasser für den Kopfkondensator aufzudrehen. So sind die Benzin-Dämpfe entwichen und haben sich im Gebäude verteilt.
Ein Zündfunke hatte genügt, um das Benzin-Luft-Gemisch zu zünden, was die Explosion bewirkt hat.
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Heute wird eine derartige Produktion mit zahlreichen Sicherheitseinrichtungen abgesichert. Der Prozess wird über ein Prozessleitsystem gesteuert. Dort sind Alarme so gesetzt, dass etwa bei erhöhter Temperatur die Apparatur abschaltet. Weiters gibt es eine Überwachung der Raumluft mit Ex-Meter, welche ein zündfähiges Gemisch in der Raumluft anzeigt.
Natürlich kann auch heute noch was passieren – man kann nicht alles perfekt absichern. So war für einen Prozess eine Tiefkühlung mit einer Ammoniak-Kältemaschine eingebaut. Wenn diese Kältemaschine wegen einem Regler-Fehler ausfällt, ist keine Kühlung mehr da, und das Verhängnis nimmt seinen Lauf!
*) Ironie des Schicksals: Zwei dicke, lange und spitze Glasscherben steckten in der Lehne des Büro-Sessels vom Betriebsleiter, der im Gebäude daneben sein Büro hatte. Glücklicherweise ist der Betriebsleiter nicht im Büro gesessen – es war Sonntag!
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Es war in den 1970-er Jahren – ich hatte gerade Spätschicht – als ein dumpfer Knall unsere Fabrik erschütterte. Die Fenster in unserem Gebäude, die nicht verriegelt waren, wurden durch die Druckwelle aufgerissen.
Es dauerte nicht lange, bis die Betriebsfeuerwehr mit allen Einsatzfahrzeugen und mit der Ambulanz ausgefahren ist. Wir konnten unseren Arbeitsplatz nicht verlassen, so blieb für uns vorerst unklar, was passiert ist.
Eine andere Fabrik – die in 300 Metern Entfernung stand – wurde durch eine Explosion zerstört. Alle Fenster wurden samt Rahmen aus der Mauer gerissen und auf die Straße hinunter geschleudert. Die Glasscherben flogen bis zu 100 Meter weit (*)
Glücklicherweise wurde durch die Explosion niemand verletzt. Alle 5 Schichtarbeiter und auch der Meister hatten die laufende Produktionsanlage verlassen und sich in den Gefolgschafts-Raum begeben, um einen Kaffee zu trinken.
Einer der Schichtarbeiter hatte eine Destillation angefahren, um Benzin als Lösungsmittel über Kopf ab_zu_destillieren. Er hatte vergessen, das Kühlwasser für den Kopfkondensator aufzudrehen. So sind die Benzin-Dämpfe entwichen und haben sich im Gebäude verteilt.
Ein Zündfunke hatte genügt, um das Benzin-Luft-Gemisch zu zünden, was die Explosion bewirkt hat.
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Heute wird eine derartige Produktion mit zahlreichen Sicherheitseinrichtungen abgesichert. Der Prozess wird über ein Prozessleitsystem gesteuert. Dort sind Alarme so gesetzt, dass etwa bei erhöhter Temperatur die Apparatur abschaltet. Weiters gibt es eine Überwachung der Raumluft mit Ex-Meter, welche ein zündfähiges Gemisch in der Raumluft anzeigt.
Natürlich kann auch heute noch was passieren – man kann nicht alles perfekt absichern. So war für einen Prozess eine Tiefkühlung mit einer Ammoniak-Kältemaschine eingebaut. Wenn diese Kältemaschine wegen einem Regler-Fehler ausfällt, ist keine Kühlung mehr da, und das Verhängnis nimmt seinen Lauf!
*) Ironie des Schicksals: Zwei dicke, lange und spitze Glasscherben steckten in der Lehne des Büro-Sessels vom Betriebsleiter, der im Gebäude daneben sein Büro hatte. Glücklicherweise ist der Betriebsleiter nicht im Büro gesessen – es war Sonntag!
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