Sonntag, 5. November 2017
die Ungenauigkeit in der Wissenschaft
-
Die Wissenschaftler mögen es gar nicht, wenn der Laborant ungenau arbeitet. Das führt zu nicht reproduzierbaren Ergebnissen.

Andererseits können ungenau arbeitende Mitarbeiter neue Erkenntnisse gewinnen, auf die der Chef niemals drauf_gekommen wäre.

Ein Beispiel in der Chemischen Produktion (nicht in der Wissenschaft):

In einer Produktionsanlage für wurden in 5.000 Liter Kesseln Organische Chemikalien produziert, welche als Ausgangsstoffe für Pharma-Erzeugnisse eingesetzt worden sind.

Ein Mitarbeiter hatte so einen Kessel zu „chargieren“, aus Unachtsamkeit verwechselte er die Reihenfolge beim Ansatz der Rohstoffe (sagen wir - es war Phenol oder war es eine andere Chemikalie - tut aber nichts zur Sache). Der Mann sagte seinem Meister nichts von seinem Missgeschick.

Als die Charge fertig war, wurde der gewonnene Feststoff mit der Zentrifuge abgetrennt, er war nahezu weiß. Im Normalfall war der Feststoff hellbraun. Nun erinnerte sich der Mitarbeiter, was er anders gemacht hatte und schloss daraus, dass seine Ungenauigkeit zur Änderung der Farbe beim Produkt geführt hatte. Er reichte einen Verbesserungsvorschlag ein und bekam dafür eine geringe Prämie. Sein Meister und der Betriebsleiter – ein Chemiker – sagten: Die Farbe ist kein Qualitätsmerkmal!“

Das Produkt wurde zum Teil in der eigenen Pharma-Produktion verwendet und auch zu einem Schweizer Pharma-Riesen exportiert. Die Schweizer waren erfreut über den weißen Rohstoff, sie wollten den hellbraunen Stoff aus der alten Produktion gar nicht mehr übernehmen.

-

Der „kreative Mitarbeiter“ machte in der Folge die Ausbildung zum Meister. Mittlerweile hatte sich sein Erfindungsgeist herumgesprochen; und der neue Betriebsleiter machte ihn zum Tagmeister und Produktionstechniker.
-

... comment