Sonntag, 7. Januar 2018
Er lag tot im Bett
decordoba, 15:33h
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Diese Geschichte ist etwas länger, es erfordert Geduld, sie fertig zu lesen!
In den 70-er Jahren saß ich zusammen mit meinem Arbeitskollegen am Steuerstand der Powergas-Anlage. Das war eine Chemische Fabrik zur Erzeugung von Ammon-Sulfat.
Wir hatten Nachtschicht, und mir brannten die Augen. Ich wollte mir die Müdigkeit aus den Augen reiben, da bemerkte ich am Protokoll-Blatt, dass sich das Papier gelblich verfärbt hatte. Ich schaute genauer hin und bemerkte einen Nebelhauch, ein dünner Strahl – so dünn wie ein Spinnenfaden – trat aus der daneben befindlichen Schwefelsäure-Leitung aus.
Ich verständigte den Schichtmeister, dieser schickte einige Facharbeiter, und wir mussten die Produktionsanlage außer Betrieb nehmen, sowie die Schwefelsäure-Leitung entleeren.
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Mein Kollege und ich – wir hatten vorerst keinen Schaden davongetragen. Die Reizung der Augen und der Atemwege ist innerhalb von einem Tag verschwunden.
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Einige Monate später bekam ich eine schwere Bronchitis, die nicht mehr abheilte. Letzten Endes war ich 4 Monate im Krankenhaus, dort wurde ich wegen TBC behandelt, obwohl ich keine TBC hatte. Insgesamt war ich ein halbes Jahr im Krankenstand. Es war schwer für mich, wieder mit dem Arbeiten zu beginnen; ich kam bereits außer Atem, wenn ich ein Stockwerk die Stiege hochsteigen musste. Dieses Krankheitsbild würde man heute als COPD zusammen mit Herzinsuffizienz bezeichnen; einer der Lungenfachärzte hatte da eine Sarkoidose gesehen; die anderen Experten waren darüber verärgert und haben seine Diagnose widerlegt. Insgesamt ist mir die chronische Bronchitis und eine gewisse Kurzatmigkeit geblieben. Ich leide heute noch daran, obwohl mittlerweile 44 Jahre vergangen sind. Einen Zusammenhang mit der Schwefelsäure-Panne habe ich damals nicht hergestellt.
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Mein Arbeitskollege wurde in eine andere Fabrik versetzt, wo er nicht mehr mit Chemikalien in Kontakt gekommen ist. Er wurde vom Arbeitgeber Jahre später gekündigt.
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Etwa 15 Jahre später traf ich ihn zufällig auf der Straße. Er wartete beim Lungenfacharzt. Er litt an Herzinsuffizienz und an Atemnot. Er hatte ein bläuliche Farbe im Gesicht wegen dem Sauerstoffmangel im Blut. Das kam mir schon merkwürdig vor, und ich dachte an unsere Chemie-Vergangenheit.
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Wieder einige Jahre später fand ihn seine Frau tot im Bett liegend. Er ist im Schlaf an Herzversagen gestorben – er war erst um die 50 Jahre alt.
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Zu meiner Person: Wie ich oben schon geschrieben habe, leide ich seit 44 Jahren an Kurzatmigkeit, an chronischer Bronchitis, und es sieht wie COPD aus, ohne dass die Diagnose jemals gestellt worden wäre. Das beschäftigt mich – so habe ich nachgeforscht und ich kam zum Schluss, dass ich an Sarkoidose leide, aber ich bin mir da nicht sicher, wenngleich mehrere Symptome zutreffend sind.
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Diese Geschichte ist etwas länger, es erfordert Geduld, sie fertig zu lesen!
In den 70-er Jahren saß ich zusammen mit meinem Arbeitskollegen am Steuerstand der Powergas-Anlage. Das war eine Chemische Fabrik zur Erzeugung von Ammon-Sulfat.
Wir hatten Nachtschicht, und mir brannten die Augen. Ich wollte mir die Müdigkeit aus den Augen reiben, da bemerkte ich am Protokoll-Blatt, dass sich das Papier gelblich verfärbt hatte. Ich schaute genauer hin und bemerkte einen Nebelhauch, ein dünner Strahl – so dünn wie ein Spinnenfaden – trat aus der daneben befindlichen Schwefelsäure-Leitung aus.
Ich verständigte den Schichtmeister, dieser schickte einige Facharbeiter, und wir mussten die Produktionsanlage außer Betrieb nehmen, sowie die Schwefelsäure-Leitung entleeren.
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Mein Kollege und ich – wir hatten vorerst keinen Schaden davongetragen. Die Reizung der Augen und der Atemwege ist innerhalb von einem Tag verschwunden.
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Einige Monate später bekam ich eine schwere Bronchitis, die nicht mehr abheilte. Letzten Endes war ich 4 Monate im Krankenhaus, dort wurde ich wegen TBC behandelt, obwohl ich keine TBC hatte. Insgesamt war ich ein halbes Jahr im Krankenstand. Es war schwer für mich, wieder mit dem Arbeiten zu beginnen; ich kam bereits außer Atem, wenn ich ein Stockwerk die Stiege hochsteigen musste. Dieses Krankheitsbild würde man heute als COPD zusammen mit Herzinsuffizienz bezeichnen; einer der Lungenfachärzte hatte da eine Sarkoidose gesehen; die anderen Experten waren darüber verärgert und haben seine Diagnose widerlegt. Insgesamt ist mir die chronische Bronchitis und eine gewisse Kurzatmigkeit geblieben. Ich leide heute noch daran, obwohl mittlerweile 44 Jahre vergangen sind. Einen Zusammenhang mit der Schwefelsäure-Panne habe ich damals nicht hergestellt.
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Mein Arbeitskollege wurde in eine andere Fabrik versetzt, wo er nicht mehr mit Chemikalien in Kontakt gekommen ist. Er wurde vom Arbeitgeber Jahre später gekündigt.
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Etwa 15 Jahre später traf ich ihn zufällig auf der Straße. Er wartete beim Lungenfacharzt. Er litt an Herzinsuffizienz und an Atemnot. Er hatte ein bläuliche Farbe im Gesicht wegen dem Sauerstoffmangel im Blut. Das kam mir schon merkwürdig vor, und ich dachte an unsere Chemie-Vergangenheit.
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Wieder einige Jahre später fand ihn seine Frau tot im Bett liegend. Er ist im Schlaf an Herzversagen gestorben – er war erst um die 50 Jahre alt.
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Zu meiner Person: Wie ich oben schon geschrieben habe, leide ich seit 44 Jahren an Kurzatmigkeit, an chronischer Bronchitis, und es sieht wie COPD aus, ohne dass die Diagnose jemals gestellt worden wäre. Das beschäftigt mich – so habe ich nachgeforscht und ich kam zum Schluss, dass ich an Sarkoidose leide, aber ich bin mir da nicht sicher, wenngleich mehrere Symptome zutreffend sind.
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