Mittwoch, 30. August 2017
der Doktor Friedensreich (*)
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Vor vielen Jahren habe ich in einem Staatsbetrieb gearbeitet, dort laufen die Uhren anders! Wir hatten eine eigene Ambulanz im Sinne einer Sanitäts-Station. Dort waren 3 Ärzte und 8 Krankenschwestern – Schicht-Schwestern - beschäftigt.

Einer dieser Ärzte war der Doktor Friedensreich – er war ein wenig seltsam und psychisch auffällig – er war ein schrulliger Wissenschaftler, Urwald-Doktor und hatte zeitweise mit Tier-Experimenten gearbeitet.

Ich betrat nun das Zimmer des Doktor Friedensreich. Er saß auf einem Stuhl und badete seine Füße in einer großen Schüssel mit Wasser. So fragte er mich: „Hast du irgendwelche Leiden?“ Ich sagte, ich hätte eine hartnäckige Bronchitis und hätte wegen einer undefinierbaren Lungenkrankheit viele Wochen im Krankenhaus verbracht. „Hast du tachiniert?“ fragte er mich. Ich war verärgert wegen dieser Unterstellung. Ich erklärte ihm, dass ich 2 Monate wegen Tuberkulose behandelt worden war, ohne dass ich Tuberkulose gehabt hätte. Ich hätte kiloweise Antibiotika geschluckt, alles was gut und teuer ist, darunter Chloramphenicol. Das ist ein Reservemedikament, das normalerweise nicht an die Patienten ausgegeben wird, weil es im Verdacht steht, kanzerogen zu wirken. „Was – du hast wochenlang dieses Zeug geschluckt, da hast du sowieso Krebs im vorletzten Stadium!“

„Aber ich habe eine gute Arznei für dich, das wird dein Leiden lindern. Ich verordne dir Sirup Famel. Das schmeckt wie „Telegrafen-Masten“, aber es hilft!“

Ich holte mir den Sirup aus der Apotheke, er schmeckte wirklich nach Steinkohlenteer, aber er enthielt Buchen-Lacto-Kreosot und Codein, das muss ja wirken. Es gab noch eine Variante mit Ephedrin. Beide Zusätze sind heute im Hustensaft streng verschreibungspflichtig, weil die Süchtigen daraus Suchtmittel gewinnen.

Nun – der Sirup Famel hat tatsächlich gut gewirkt. Es hat mir eine Linderung verschafft aber mein Leiden nicht beendet.

Anmerkung: den Sirup Famel gibt es heute nicht mehr, das ist also keine versteckte Werbung ;)

*) der Name F. Ist geändert

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Ist denn inzwischen herausgefunden worden was es für eine Krankheit ist, wenn es keine Tuberkulose gewesen ist?

Vielleicht ist es ja psychosomatisch verursacht.

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Eigendiagnose
Es wurde nie zweifelsfrei festgestellt. Meiner Einschätzung nach hat eine Chemikalien-Schädigung die Lungenkrankheit ausgelöst. In der Folge hat sich eine Sarkoidose gebildet, an der ich heute noch leide.

Die Diagnose auf Sarkoidose hat nur 1 Lungenfacharzt gestellt; seine Diagnose wurde von allen anderen Ärzten angezweifelt und widerlegt. Aber der Mann hatte recht.

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Bei Wikipedia steht zu: Sarkoidose, dass die Ursache der Krankheit bis heute unbekannt ist. Insofern besteht die Möglichkeit, dass die somatische Reaktion eine Reaktion auf Vorkommnisse im Leben, bevor diese Krankheit ausbrach, zurückgeführt werden könnte - wenn es durch keine Chemikalien-Schädigung ausgelöst wurde.

Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn Sie den Zeitraum, bevor die Krankheit ausgebrochen ist, ganz genau in Augenschein nehmen. Gab es da einen Trauerfall, gab es, da die Lunge wohl betroffen ist, ein Vorkommnis das mit Ertrinken zu tun hatte? Gab es mit jemandem größere zwischenmenschliche Probleme?

Nun ja, es mag vielleicht ja an Chemikalien gelegen haben. Wissen Sie denn um was es sich dabei gehandelt hat?

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eine genetische und eine externe Komponente
Die Schweden, Isländer und Afro-Amerikaner bekommen häufiger Sarkoidose. Also wird es eine genetische Komponente geben.

Eine Sarkoidose kann durch eine Infektion (Lungenentzündung) oder durch eine Chemikalien Schädigung ausgelöst werden; dazu zählen auch das Rauchen, die Auto-Abgase (Stickoxide, Feinstaub). Ich habe einige Monate vorher bei einer Panne in einer Chemischen Fabrik - Nebel aus Schwefelsäure-Tröpfchen eingeatmet < das vermute ich heute als Hauptursache.

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Ja, es ist vermutlich die Ursache. Ich hoffe, dass Sie gute Mittel haben um Heilung oder jedenfalls Linderung bekommen zu können.

(Bei solchen schicksalhaften Ereignissen ergibt sich, aus meiner therapeutischen Sicht, immer die Frage: welcher Art die in der weiteren Vergangenheit liegenden zugehörigen Ereignisse sein mögen. Denn es ist so, dass bei körperlichem oder/und seelischem Schmerz die Ereignisse wie auf einer Perlenkette sich aufreihen und in eine weite Vergangenheit reichen können.)

Nun, dies sei nur nebenbei bemerkt. Darüber nachzugrübeln ist auch nicht hilfreich und nur für mich interessant. OK. Ihre Anekdoten übrigens gefallen mir sehr!

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